Leitbild

Teneo quia teneor • Ich halte, weil ich gehalten werde.

Leitbild des Diakonieverband Göttingen

Einführung

Wir sind ein anerkannter freier Träger der Wohlfahrtspflege. Für uns gehört diakonische Arbeit zu den Kernaufgaben christlichen Handelns. Unser Leitbild ist Ausdruck der Verbundenheit der Abteilungen des Diakonieverbandes, die sich damit eine gemeinsame Arbeitsgrundlage geben. Wir möchten mit unserem Leitbild deutlich machen, was es für uns bedeutet, christlichen Werten verpflichtet zu sein und auf dieser Grundlage unser Handeln in den Dienst des Menschen zu stellen. Mit dem Kronenkreuz der Diakonie sind wir in der Öffentlichkeit präsent.

1. Wir leisten konkrete Hilfe in Notlagen

Die Einrichtungen des Diakonieverbandes bieten Information, Beratung und Unterstützung in den unterschiedlichsten Lebenslagen an. Im Mittelpunkt steht immer der Mensch, der neue Perspektiven und Hoffnungen braucht. Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt denen, die in körperlicher Not, psychischen Krisen oder sozial schwierigen Verhältnissen leben:

• Menschen, die an eine innere oder äußere Grenze gekommen sind

• Kinder und Jugendliche, die anstehende Entwicklungsaufgaben bewältigen müssen

• Paare und Familien, die sich nicht verständigen können oder praktische Hilfe brauchen

• Menschen, die von Armut und Ausgrenzung bedroht sind

• Suchtkranke oder Suchtgefährdete und deren Angehörige

• Menschen, die von Obdachlosigkeit bedroht sind oder bereits auf der Straße leben

• Kranke und alte Menschen, die pflegebedürftig sind und konkrete Hilfen brauchen

• Migranten, die Unterstützung und Integration suchen

2. Wir sind der christlichen Nächstenliebe verpflichtet

Die Mitarbeiter begegnen Ratsuchenden und Hilfebedürftigen mit dem besonderen Respekt, der sich aus der Würde und der Einzigartigkeit ableitet, die jedem Menschen durch Gott verliehen ist. Daraus ergibt sich die Verpflichtung, menschliches Leben von Anfang bis Ende zu achten, zu schützen und dann, wenn es nötig ist, helfend einzugreifen.

Dem christlichen Menschenbild entspricht es, Stärke nicht als Privileg und Schwäche nicht als Makel zu werten. Das gibt uns die Kraft, Menschen vorbehaltlos anzunehmen, besonders dann, wenn es um Erfahrungen des Scheiterns geht.

Wir gehen individuell auf Bedürfnisse und Entwicklungschancen ein, ohne dem Anderen die Verantwortung für die Gestaltung seines Lebens aus der Hand zu nehmen.

3. Wir bieten fachlich qualifizierteund professionelle Hilfeleistungen an

Grundlage diakonischen Handelns ist eine engagierte und qualifizierte Arbeit, die auf geteilter Verantwortung basiert: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernehmen die fachliche Verantwortung dafür, dass Ratsuchenden wirksam und zeitnah geholfen wird.

Der Diakonieverband unterstützt Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen, die der Sicherung der Professionalität, der Entwicklung der Persönlichkeit und der Identifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem diakonischen Auftrag dient. Ehrenamtlich engagierte Menschen werden angemessen fortgebildet, beteiligt und qualifiziert begleitet.

4. Wir treten öffentlich fürdiakonische Werte und Aufgaben ein

Unter sich verändernden gesellschaftlichen Verhältnissen stellen wir uns den neu entstehenden sozialen Konfliktsituationen und sorgen dafür, dass sie öffentlich wahrgenommen werden.

Dabei verstehen wir uns in erster Linie als Anwalt der Menschen, die keine oder keine ausreichende Hilfe erhalten, ihr Anliegen nicht öffentlich vorbringen können und/oder nicht gehört werden.

Deshalb beteiligen wir uns aktiv an der sozial- und gesundheitspolitischen Meinungsbildung und setzen uns für gerechte und menschenwürdige Lebensbedingungen ein. Wir greifen Probleme auf, um direkte Hilfe zu leisten, aber auch um für den Dienst am Nächsten zu sensibilisieren und darüber mit anderen ins Gespräch zu kommen.

5. Wir arbeiten zusammen mit kirchlichenund kommunalen Gremien

Um seinem Auftrag nachzukommen, ist die innere Verbundenheit und Zusammenarbeit des Diakonieverbandes mit dem Kirchenkreis und den Kirchengemeinden unverzichtbar.

Gleichzeitig ist der Diakonieverband einer der größten Wohlfahrtsverbände vor Ort und hat einen festen Platz innerhalb des Sozial- und Gesundheitssystems in Göttingen.

Der Verband ist in regionalen und überregionalen Gremien vertreten, arbeitet eng mit anderen Wohlfahrtsverbänden

zusammen und beteiligt sich an einer gemeinsamen Interessenvertretung gegenüber Dritten.

6. Wir unterstützen uns gegenseitigund arbeiten kooperativ zusammen

Der Diakonieverband schafft eine leistungsfähige diakonische Organisationsstruktur. Er orientiert sich an den Standards und Prinzipien eines modernen Qualitätsmanagements und bezieht Lob, Kritik und Anregungen in die eigene Weiterentwicklung mit ein.

Der Diakonieverband praktiziert einen kooperativen Führungsstil. Er beteiligt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Entscheidungsprozessen des Verbandes, begegnet ihnen mit Wertschätzung und verpflichtet sich, im Konfliktfall nach konstruktiven Lösungen zu suchen.

Vor dem Hintergrund sich verändernder gesellschaftliche und kirchenpolitischer Rahmenbedingungen werden die Ziele und Aufgaben des Diakonieverbandes gemeinsam vom Träger und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am diakonischen Auftrag überprüft, kritisch reflektiert und weiterentwickelt.

7. Wir handeln wirtschaftlich und verantwortungsbewusst

Wir gehen davon aus, dass ein wirtschaftlich verantwortliches Handeln unserem Selbstverständnis und unserer beruflichen Identität entsprechen muss.

So handeln wir mit unternehmerischer Kompetenz und entwickeln entsprechende effiziente Rahmenbedingungen, die es uns ermöglichen, dem diakonischen Auftrag nachzukommen.

Wir finanzieren unsere Arbeit u.a. durch kirchliche Mittel, öffentliche Zuwendungen, Spenden, Honorare, Kostenerstattungen und -beteiligungen. Wi legen regelmäßig Rechenschaft über den Einsatz der uns zugewendeten Mittel ab.

Und auch das ist Diakonie

Ein paar Minuten für den,der Verständnis braucht.

Ein freundliches Gesicht für den, der uns begegnet.

Ein Gruß für jeden, ohne aufdringlich zu sein.

Ein Händedruck für den, der traurig und belastet ist.

Ein Wort der Anerkennung, wenn etwas gut gelungen ist.

Ein Blick des Mitgefühls für den, der Leid trägt.

Taten, die nichts kosten, aber kostbar sind.

Doch wo der Andere professionelle Hilfe braucht, sollten wir es uns etwas kosten lassen.