Aktionstag Glückspielsucht: Fachstelle für Sucht und Suchtprävention mit dabei

Tue, 24 Sep 2024 22:00:00 +0000 von Jeanine Rudat

Suchttherapeutin Kristin Otte von der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention macht auf die Gefahren von Sportwetten aufmerksam
Unsere Fachstelle für Sucht und Suchtprävention macht anlässlich des bundesweiten Aktionstags Glücksspielsucht am 25. September auf die Gefahr von Sportwetten aufmerksam. Der Aktionstag steht 2024 unter dem Motto „Sportwetten: Der Einsatz ist höher als du denkst“.

„Sportwetten sind kein harmloser Zeitvertreib – sie bergen ein hohes Suchtpotenzial und vermitteln insbesondere jungen Menschen fälschlicherweise das Gefühl, mit ihrem Sportwissen dauerhaft gewinnen zu können,“ erklärt Suchttherapeutin Kristin Otte von der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention. „Doch der Ausgang eines Fußballspiels ist nicht vorhersehbar. Ein Gewinn ist niemals garantiert und die Verluste können massiv sein. Am Ende geht der eigentliche Spaß am Sport verloren, denn wirklich guter Sport braucht keine Wetten.“
Im Sportjahr 2024, geprägt von der Fußball-Europameisterschaft und den Olympischen Spielen, erlebt der Markt für Sportwetten einen Boom. Die Werbung großer Anbieter wie Tipico, betano oder bwin ist allgegenwärtig – ob auf Dauerbannern in den Stadien, im Fernsehen oder im Internet. Das Geschäft mit den Sportwetten bringt den Betreibern Milliarden ein. Während viele Menschen nur gelegentlich an Tipprunden oder Pferdewetten teilnehmen, entwickeln mehr als 19 Prozent der Sportwettenden eine Glücksspielstörung[1]. Was als harmloses Vergnügen beginnt, endet für viele in einer unkontrollierbaren Suchtdynamik. Die Folgen sind oft verheerend: von hoher Verschuldung bis hin zu Suizidgedanken.

Um die niedersächsische Bevölkerung für die Risiken von Sportwetten zu sensibilisieren, sind am diesjährigen Aktionstag gegen Glücksspielsucht 24 Glücksspielfachkräfte landesweit mit unterschiedlichen Aktionen im Einsatz. Sie informieren die Öffentlichkeit über kostenlose und anonyme Beratungsangebote und setzen sich für Präventionsarbeit ein. In Göttingen wird Otte an verschiedenen öffentlichen Stellen, wie dem Platz vor dem Alten Rathaus oder im Innenhof des Forums Kirche und Diakonie, wo die Suchtberatung ihren Sitz hat, mit einem Straßenkreide-Spruch auf die Gefahren von Glücksspielsucht aufmerksam machen.
 
An Schulen und Jugendeinrichtungen in Niedersachsen wird es wieder den Präventionsparcours Abgezockt! geben. Die niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, hat die Schirmherrschaft für den Parcours übernommen. „Prävention ist der Schlüssel, um das Risiko einer Glücksspielsucht zu reduzieren und Betroffene rechtzeitig zu unterstützen. Besonders Jugendliche sind anfällig für die Verlockungen des Glücksspiels. Es ist entscheidend, dass wir frühzeitig aufklären und den Schutz dieser jungen Menschen sicherstellen,“ betont Ministerin Behrens. Im vergangenen Jahr erreichte der Abgezockt!-Parcours über 1.600 Jugendliche und junge Erwachsene, die für die Gefahren von Glücksspielen sensibilisiert wurden.

[1] Schütze, C., Kalke, J., Möller, V., Turowski, T., Hayer T. (2023). Glücksspielatlas Deutschland 2023: Zahlen, Daten, Fakten. Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, Arbeitseinheit Glücksspielforschung der Universität Bremen: Hamburg / Hamm / Bremen
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