Der Kontaktladen der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention, eine Einrichtung des Diakonieverbands im Ev.-luth. Kirchenkreis Göttingen-Münden, hat am 12. Juni mit einem Jubiläumsfest sein 25-jähriges Bestehen gefeiert.
Viele ehemalige und aktuelle Mitarbeitende, Klient:innen, Netzwerkpartner:innen und weitere Gäste aus Diakonie, Kirche und Gesellschaft waren zusammengekommen, um das Jubiläum der sozialen Einrichtung zu feiern und Geschenke zu überreichen. Neben einer Vorstellung der verschiedenen Bereiche der Suchtberatung, wurde die Entstehung und Geschichte der Diakonieeinrichtung mittels Fotos und Texten präsentiert. Für die musikalische Begleitung sorgte der Göttinger Musiker Jan Finkhäuser.
Viele ehemalige und aktuelle Mitarbeitende, Klient:innen, Netzwerkpartner:innen und weitere Gäste aus Diakonie, Kirche und Gesellschaft waren zusammengekommen, um das Jubiläum der sozialen Einrichtung zu feiern und Geschenke zu überreichen. Neben einer Vorstellung der verschiedenen Bereiche der Suchtberatung, wurde die Entstehung und Geschichte der Diakonieeinrichtung mittels Fotos und Texten präsentiert. Für die musikalische Begleitung sorgte der Göttinger Musiker Jan Finkhäuser.
Sieglinde Bulla, die die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention leitet, gab in ihrer Ansprache einen Einblick über die Entstehung des Kontaktladens. Anschließend ging sie auf die derzeitige Drogenkonsumsituation in Göttingen ein, die seit mehreren Jahren besonders herausfordernd sei: „Göttingen ist zu einem Hotspot des MDPV-Konsums geworden, was eine Umfrage der Landesstelle für Suchtfragen bestätigt hat. MDPV – hier zumeist Flex genannt – ist ein synthetisches Cathinon, eine Droge, die ähnlich wirkt wie Amphetamine und Kokain. Ihr Konsum führt jedoch zu einer noch deutlich schnelleren und schwereren Abhängigkeit und Verelendung. Darüber hinaus ist die Zusammensetzung extrem variabel und es besteht die Gefahr schwerwiegender gesundheitlicher Risiken. Wir haben dazu einen Informations- und Warnflyer aufgelegt, um mögliche Konsument:innen für die Risiken zu sensibilisieren.“
Der Geschäftsführer des Diakonieverbands Göttingen-Münden Jörg Mannigel dankte vor allem der Stadt Göttingen und dem Kirchenkreis Göttingen-Münden für die finanzielle Unterstützung, ohne die es den Kontaktladen nicht geben würde. Aber auch die Diakonie unterstütze seine Einrichtungen durch die Einwerbung von Förderungen durch das Land, den Bund oder anderen Drittmitteln und sei dadurch ein guter Partner für die Kommunen. Er bedankte sich auch bei allen Netzwerkpartner:innen – von der Kirchengemeinde St. Marien, die dem Kontaktladen nach der Eigenbedarfskündigung 2017 in der Mauerstraße eigene Räumlichkeiten überließ, über das Ev. Krankenhaus Göttingen-Weende, das bei der Spritzenentsorgung hilft, bis zum Mittagstisch St. Michael.
Auch Superintendent Dr. Frank Ulhorn machte in seiner Rede auf die Bedeutung der Suchtberatungsstelle aufmerksam. Die Beratung und Behandlung von Suchtkranken, Suchtgefährdeten und deren Angehörigen sei ein wichtiger Bestandteil der Angebote des Diakonieverbandes und damit des Kirchenkreises. Gerade der Kontaktladen mit seinem niedrigschwelligen Angebot biete eine wichtige Anlaufstelle für drogenabhängige Menschen in Göttingen.
Die Mitarbeitenden des Kontaktladens arbeiten auf der Grundlage der niedrigschwelligen und akzeptierenden Drogenarbeit. Grundgedanke dabei ist, dass auch die Drogenkonsument:innen, die nicht auf die Einnahme von Suchtmitteln verzichten können, Anspruch auf menschenwürdige, gesunde und soziale Lebensbedingungen haben. Geöffnet hat der Kontaktladen an vier Tagen in der Woche vormittags und bietet immer ein Frühstück und alkoholfreie Getränke an. Außerdem erhalten die Besuchenden dort unter anderem Krisenintervention und Sofortberatung, Spritzentausch sowie freizeitpädagogische und erlebnisorientierte Angebote. Etwa 30 bis 40 Personen suchen den Kontaktladen täglich auf. Weitere Kontakte entstehen beim Streetwork.